Digitale Medien im Unterricht

Tablet statt Schulbuch

Von Kira Taszman · 2021

In einer gut funktionierenden Schulwelt ermöglichen multimediale digitale Werkzeuge wie Tablets, Apps, 3-D-Brillen oder Smartboards ein abwechslungsreiches Lernen. Sie fördern Individualität und Kreativität der Schüler und halten ihre Lernmotivation hoch.

Schülerin nimmt an Online-Unterricht mithilfe eines Tablets teil.
Jeder Schüler braucht ein Lern-Tablet. Foto: iStock / insta_photos

Ein Tablet für jeden Schüler, angebunden an die Schul-Cloud, bestückt mit Lern-Apps und so ausgestattet, dass die Kinder mit Stift oder Finger auf das Display schreiben können – ein solches digitales Werkzeug erleichtert die Verknüpfung von Online- und Präsenzunterricht. Davon profitieren Schüler und Lehrer gleichermaßen. 

Zu Hause und doch zusammen lernen

Nicht nur im lockdownbedingten Homeschooling erleichtern digitale Lehrmittel das zeit- und ortsunabhängige Lernen. Auch nach der Pandemie werden immer mehr Schulen auf Online-Unterricht in Ergänzung zum physischen Lernen im Klassenzimmer setzen – und sei es nur bei den Hausaufgaben oder der Vorbereitung auf Klassenarbeiten. Über schuleigene Tablets verteilen Lehrer Aufgaben. Schüler können mit ihnen selbstständig lernen und gleichzeitig per Hand schreiben – ein Prozess, der mehr Hirnareale aktiviert als das Tippen auf einer Tastatur. Lern-Apps wiederum fördern die Kinder individuell und belohnen sie durch sofortiges Feedback. Neben zahlreichen Lernplattformen erfreuen sich auch kollaborative Online-Editoren wie „Etherpad“ oder „Zumpad“ großer Beliebtheit, denn sie ermöglichen gemeinsames Arbeiten von Schülern und Lehrern per Distanz an einem Dokument.

Digitale Medien im Unterricht

Im physischen Klassenzimmer wiederum arbeiten gut ausgestattete Schulen mit interaktiven Tafelsystemen wie Smart Boards. 3-D-Brillen dagegen kommen vor allem im naturwissenschaftlichen Unterricht zum Tragen: Der Lehrstoff wird plastisch, farbenfroh und mit Zoom- und 3-D-Effekten vermittelt – ein Vorteil gegenüber dem drögen Arbeitsblatt. Einen Zugang zu virtuellen Welten schaffen wiederum VR-Brillen. Deren Landschaften können Lernende selbst am Tablet entwerfen – das fördert Kreativität und räumliches Denken.

Digitales mit Analogem verbinden

Dennoch ist digitales Lernen kein Selbstläufer. Da digitale Medien ablenken und Gefahren bergen, ist es wichtig, Regeln und einen Verhaltenskodex einzuhalten. So kommen neue Herausforderungen auf Lehrer zu – sie müssen den Schülern beim Umgang mit digitalen Medien helfen und ihnen beibringen, welche Inhalte im Netz vertrauenswürdig sind. Allerdings können und sollen digitale Werkzeuge nicht alle klassischen analogen und physischen Lehrmethoden ersetzen. Um spezielle motorische und kognitive Fähigkeiten zu schulen, sind herkömmlicher Sport- oder Werkunterricht, aber auch handschriftliches Schreiben oder das Arbeiten mit Büchern weiterhin notwendig und wichtig. Auch ersetzt eine 3-D-Landschaft keinen Wandertag, der das gemeinsame und physische Erleben von Natur bietet.

Quellen:
Deutschlandfunk: Wie Schulen das digitale Lernen verbessern können
Dirk Bischoff und Dr. Michaela Veit-Engelmann: Digitale Ideen für einen abwechslungsreichen Religionsunterricht in Corona-Zeiten​
Wiener Zeitung: Was die Handschrift im Gehirn bewirkt
WDR: Digitales Klassenzimmer

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