Die richtige Lernumgebung

Vorwärts kommen

Von Jens Bartels · 2021

Kinder sind in der Schule leistungsstärker, wenn sie ihren Körper mit allen seinen Sinnen einsetzen können. Pädagogische Konzepte müssen diese Erkenntnisse stärker berücksichtigen. Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang die richtige Lernumgebung. Deswegen gilt es zugleich, passende Räume zu schaffen, die den Schülern neue Entfaltungsmöglichkeiten eröffnen.

Schülerinnen und Schüler mit Maske auf dem Schulflur
Kinder brauchen Bewegung – auch in der Schule. Foto: iStock / Halfpoint

Aus Finnland kommen viele gute Ideen, wie sich Lernen mit Bewegung verknüpfen lässt. So können Grundschüler bei einem Bewegungsprogramm Punkte durch körperliche Aktivität sammeln. Mit den gesammelten Punkten kommt die Klasse gemeinsam auf einer virtuellen Landkarte voran und reist zum Beispiel durch Europa. Dabei entdecken die Schulkinder Spannendes rund um die Themen Geografie, Sachkunde oder Sprache. Das Angebot ist so vielfältig, dass es fächerübergreifend in den Unterricht integriert werden kann. Eine andere in Finnland praktizierte Idee geht so: Grundschüler flitzen durch das Treppenhaus, wenn sie nicht sofort auf die richtige Lösung der Aufgabe in Mathe kommen. Danach klappt es oft besser.

Bewegung fördert Konzentration

Das überrascht nicht, denn Bewegung fördert das Lernen. Wie konkret sich Gedächtnis, Konzentration und andere kognitive Fähigkeiten von Bewegungen beeinflussen lassen, zeigen viele Studien und wissenschaftlich begleitete Schulprojekte. Klar muss sein: Wer sich bewegt, versorgt das Gehirn besser mit Sauerstoff und aktiviert zugleich dessen motorische Zentren. Diese Zentren spielen eine wesentliche Rolle dabei, wie Informationen verarbeitet und gespeichert werden. Lernende behalten zum Beispiel Wörter, Zahlen oder Inhalte leichter, wenn sie beim Lernen Gesten einsetzen oder sich rhythmisch bewegen. Der Stundenplan der Zukunft muss diese Erkenntnisse im Auge behalten.

Mehr Platz im Klassenraum

Auch die Einrichtung der Schulräume sollte mit Blick auf die Bedürfnisse verschiedener Arbeitsformen, aber auch für Entspannung oder Bewegung, angepasst werden. Durch mobile und höhenverstellbare Stühle und Tische lassen sich beispielsweise Freiflächen für Aktivitäten und zugleich flexible Arbeitsumgebungen schaffen. Darüber hinaus ermöglichen Sitzkissen und ein Stapel Teppichfliesen einen schnellen Wechsel der Sitzformen und situative Bewegungsspiele. Nicht zuletzt sollten bei der Etablierung neuer und variabler Raumkonzepte eine flexible Nutzung sowie eine einfache Lademöglichkeit für digitale Geräte immer mitgedacht werden.

Quellen:
Health Behaviour in School-aged Children: HBSC-Studie
arbeitssicherheit.de: Klasse(n) - Räume für Schulen Empfehlungen für gesundheits- und lernfördernde Klassenzimmer

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