Logistik und Transport

Grundpfeiler des europäischen Wirtschaftsraums

Von Christian Raum · 2020

Auch die Logistik wird immer mehr digitalisiert: die ausgehende Ware wird per Flugzeug, Lastwagen und Container überwacht.
Digitale Logistiksysteme steuern und kontrollieren weltweite Transporte. Foto: iStock / the.epic.man

Der Bedarf an Hygieneprodukten zur Bekämpfung der Pandemie ist explodiert, die Logistiker stellen die Versorgung sicher. Gleichzeitig ringen sie mit Automatisierung darum, Hygienevorschriften und Abstandsregeln einzuhalten, um weiter liefern zu können. Dafür verbinden sie ihre Logistiklager mit den Webshops, Telesales-Angeboten und Callcentern ihrer Kunden.

Laut Experten gab es eine Explosion der Nachfrage nach Medikamenten und medizinischen Geräten, nach Hygieneprodukten wie Gesichtsmasken oder Desinfektionsmitteln. Insbesondere Krankenhäuser und Apotheken mussten mit diesen überlebenswichtigen Gütern stetig und zuverlässig versorgt werden. Logistiker bezeichneten das Management der Lieferketten als „komplex“ – etwa weil viele Transporte aus Fernost oder den Vereinigten Staaten nach Deutschland kamen. Der Import der Güter war zum Teil sehr aufwändig, weil etwa bei medizinischen Geräten spezielle Zoll- und Einfuhrbestimmungen gelten. Die Suche nach Zwischenlagern für die teilweise enormen Mengen an Gesichtsmasken war schwierig, der Transport von extrem hochpreisigen Medikamenten oder Geräten nicht ohne Risiko von Diebstahl oder Verlust.

Hinzu kam, dass die Politik Hygienemaßnahmen und Medizintechnik forderte – Produktionsunternehmen wurden aufgefordert, Gesichtsmasken zu nähen oder die Fertigung auf Beatmungsgeräte umzustellen. Öffentliche Orte, Supermärkte oder Züge wurden in kurzen Abständen immer wieder desinfiziert – eine Folge: schon Anfang April 2020 lag die Nachfrage für Desinfektionsmittel im Vergleich zum Vorjahr bei 210 Prozent. Für den Vertrieb und die Verteilung all dieser Waren etablierten Logistikunternehmen in kürzester Zeit eine belastbare Infrastruktur. 

Logistik für E-Commerce und Wertschöpfungsketten

In der Krise haben sie bewiesen, dass sie die Versorgung aufrechterhalten konnten. Ein wichtiges Werkzeug zur Steuerung der Warenflüsse sind digitale Logistiksysteme, die viele Partner in verzweigten Liefer- oder Wertschöpfungsketten auf Cloud-Plattformen zusammenbringen. Krankenhäuser, Produzenten und Logistikdienstleister stellen auf diese Art sicher, dass Lieferketten funktionieren. Sie können Waren immer zuverlässig über GPS-Systeme verfolgen, schützen und garantieren, dass die richtige Ware zum richtigen Zeitpunkt in Empfang genommen werden kann. Echten Auftrieb gab es in diesem Jahr für die sogenannte „letzte Meile“ im Onlineversand. Die großen Händler im Web arbeiten mit Hochdruck an der IT-basierten Automatisierung der Lagerlogistik: Autonome Transportsysteme und Hochregallager gehören hier bereits zum Alltag. 

Mobilität ist systemrelevant – für Logistik und Transport

Für die Hygieneexperten ein echter Fortschritt – kommen sie doch ohne viel menschlichen Input aus und vereinfachen das Lagern und Weitertransportieren in Corona-Zeiten. Und sie gelten vielen als die ideale Ergänzung von automatisierten Webshops, von Telesales-Teams und Callcentern – egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit eine Bestellung ausgelöst wird, die Roboter in den Shops oder den Lagern schlafen nie. Und je mehr sich die klassischen Händler, Hersteller und Distributoren in Digitalunternehmen wandeln, desto mehr profitieren sie von Automatisierung und Robotik. Wenn die Bestellung des Krankenhauses oder der Apotheke über die Webseite oder das von Bots gesteuerte Callcenter eingeht, suchen die Roboter die bestellten Artikel aus den Hochregalen des Lagers zusammen und machen den Auftrag fertig für den Versand. Ab hier ist der erste Kontakt mit Menschen notwendig. Die Logistik sei ein Grundpfeiler des europäischen Wirtschaftsraums, betonen die Vertreter der Branche. Denn nur Logistik und Mobilität gestalten ein vernetztes Europa, das auf dieser Infrastruktur als politisches, gesellschaftliches und wirtschaftliches Konstrukt ruht. Um weiter möglichst gut durch die Corona-Zeit zu kommen, sollten Konzepte für die Zukunft die Digitalisierung immer weiter forcieren.

Quellen:
Bericht zur Risikoanalyse im Bevölkerungsschutz der Bundesregierung
So unterstützen AHKs Unternehmen weltweit in der Krise
News-Ticker zu Corona und den Folgen für die Supply Chain

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